Postponement

Postponement, zu deutsch Aufschub, bedeutet in der Regel das gezielte Verzögern in den Bereichen Beschaffung, Produktion und Distribution, welches das Ziel hat, den Kostenaufwachs zu verlangsamen und zu einer geringen Kapitalbindung zu führen. Es findet meistens in einem Ablaufprozess des Unternehmens statt.
Durch die Verschiebung von bestimmten Terminen kann beim Postponement so an Sicherheit und Flexibilität gewonnen werden, den je später mit der Produktion oder Lieferung begonnen wird, desto mehr Informationen können mit einbezogen werden, da die Situation auf dem Markt täglich in neue Information über Produkte einsehen lässt. Postponement kann vor allem bei älteren Produktionen von Vorteil sein, denn so können diese unter anderem in der Qualität überprüft werden und sogar verbessert durch Postponement an die Marktsituation angepasst werden.

Die Einsatzbereiche des Postponement erstrecken sich also über die Produktion und die Logistik. In der Produktion soll es unter anderem ermöglichen, dass möglichst viele und verschiedene Varianten auf den Markt und somit an den Kunden gebracht werden können. Diese Verzögerung in der Produktion macht es auch beim Postponement realistisch, kundenindividuelle Waren anbieten zu können. Kundenindividuelle Differenzierungen eines Standardproduktes können hierbei erst nach Auftragseingang durchgeführt werden. Bis ein Auftrag eingeht wird völlig kundenanonym gearbeitet, also ohne bestimmte Sonderausstattungen. Nach einem Auftragseingang können dann Sonderausstattungen, wie bestimmte Bauteile oder Ledersitze für ein Auto hergestellt werden. Ein so genannter Entkopplungspunkt stellt den Übergang von einem Kundenanonymen zu einem Kundenindividuellen Auftrag her. Das Postponement in der Logistik hat in etwa das gleiche Verfahren, das sogenannte Verzögern, zentralem Lagern der Ware mit bereits individuellen Herstellungen.

Hierbei wird darauf geachtet, das der Abtransport auf den Markt so spät wie nur möglich erfolgt und das erst, wenn der Kundenauftrag eingegangen ist. Dieses Verfahren wird Produktbezogenes Postponement genannt, da es die Voraussetzung für die Herstellung möglichst individualisierter Produkte in der gleichen Verfassung ist. Ist dieses Verfahren allerdings nicht gegeben, so ist eine Massenfertigung von bestimmten Produkten bei einer Postponement unrealistisch und in der Regel nicht durchführbar, denn es verfolgt das Ziel, auf den Kunden individuell eingehen zu können. Die individualisierte Massenfertigung unterscheidet sich in den Kosten von einer Massenproduktion nur gering und stellt in den meisten Fällen keinen erheblichen Unterschied dar.

In der Materialbereitstellung findet man in der Regel Strategien wie just in time, so ist z.B. in der Automobilindustrie möglich, Kundenspezialisierte Wünsche, wie dem Einbau hochwertiger Ledersitze im Auto, gerecht zu werden. Ganz gleich, ob es sich nun um Postponement in der Produktion oder aber in der Logistik handelt, Postponement setzt immer die Bevorratung der Ware und eine eingesetzt verspätete Auslieferung vorraus. Dies soll in allen Bereichen vor allem dazu dienen, das Kunden eine individuelle und spezielle Ware erhalten können und es soll zudem versichern, das die Ware zeitnah nach Eingang des Auftrages bearbeitet werden kann. So wird die Ware immer aktuell und auf den Kunden orientiert ausgeliefert.

Zuletzt aktualisiert am 2015-05-20 von Werner Hess.

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